Lions Benefiz-Konzert am Freitag, dem 12. September 2025

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Drei Gruppen für ein Benefiz

Der Vorverkauf für das Lions-Benefizkonzert am 12. September hat begonnen. Für das Ensemble Tonart und die Kantorei bedeutet der Abend eine Premiere. Aber auch ein Orchester ist dabei.

Der Lions-Club bringt zum Benefizkonzert am 12. September in der St. Aegidienkirche das Mitteldeutsche Kammerorchester und Oschatzer Chöre zusammen auf die Bühne. Kantor Matthias Dorschel freut sich darauf, denn diese Kombination bedeutet eine Premiere. „Der Kammerchor Tonart und die Kantorei haben noch nie zusammen gesungen“, nennt er eine Besonderheit des Abends. Zum Konzert der Oschatzer Chöre beim Stadtfest treffen zwar viele Sängerinnen und Sänger aufeinander, aber am Ende präsentiert jedes Ensemble sein eigenes Programm.

Was aber macht das Zusammenspiel von zwei Chören so anders, was ist daran herausfordernd? Dorschel überlegt nicht lange. Da sind die Eigenheiten der Chorleiter – jeder hat sein spezielles Dirigat, an das die Sängerinnen und Sänger gewöhnt sind. Da sind die Fragen des Tempos und der Aussprache – auch da haben jeder Dirigent und jeder Chor seinen eigenen Stil, seine eigenen Vorstellungen. Oder: Wie lange wird welcher Ton gehalten? Zusammenfassend geht es also vor allem um Unterschiede, die im Dirigenten sowie in der Interpretation begründet sind und die für das Konzert vereint werden müssen. Dafür ist nicht sonderlich viel Zeit, aber der Kantor ist guter Dinge, dass alles klappen wird. Matthias Dorschel freut sich auch auf das Zusammenspiel mit dem Mitteldeutschen Kammerorchester. „Mit einem Orchester aufzutreten, ist immer etwas Aufregendes, weil das einfach nicht so oft vorkommt“, so der 40-Jährige. Und: „Das Lions-Benefizkonzert ist eine Größe in der Region – das macht das Ganze noch mal besonders besonders.“

Die Kantorei Oschatz wurde im Jahr 1450 gegründet und gehört damit zu den ältesten evangelischen Kirchenchören in Sachsen. Sie gestaltet in einer langjährigen Tradition Gottesdienste, Konzerte und musikalische Andachten in den Oschatzer Kirchen und ist aus dem musikalischen Leben der Kirchgemeinde nicht mehr wegzudenken. Seit 2008 wird der Chor von Matthias Dorschel geleitet. Größere Konzerte gestaltet die Kantorei gemeinsam mit anderen Chören und zusätzlichen Gastsängern aus der Region. Auf dem Programm stehen neben kleinen und größeren Chorwerken aus Renaissance, Barock, Klassik, Romantik und Moderne auch die ganz großen Werke – zum Beispiel das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach oder Joseph Haydns Schöpfung.

Mit verschiedenen Ensembles eine einheitliche Linie zu finden – das ist aus Sicht von Titus Heidemann Besonderheit und Herausforderung zugleich beim Sommer-Benefizkonzert des Lions-Clubs. „Das ist ein sehr schönes Programm, das den Oschatzer Chören die Möglichkeit gibt, sich gemeinsam zu präsentieren“, erklärt der Leiter des Kammerchors Tonart. Heidemann ist gebürtiger Oschatzer, und er ist froh, über das Ensemble mit seiner Heimatstadt verbunden zu sein. „Ein toller Chor mit einem tollen Konzept und einer sehr familiären Atmosphäre“ – so beschreibt Heidemann die Gruppe, in der auch viele Kinder von Chor-Eltern mitsingen – der Jüngste ist erst 13, die Ältesten sind um die 60. Regelmäßig wird am langen Himmelfahrtswochenende zusammen gefeiert. „Da entsteht immer etwas Großes, es ist wirklich eine tolle Gemeinschaft.“ 35 Sängerinnen und Sänger musizieren aktuell zusammen bei Tonart. Der Kammerchor wurde 2019 mit Benjamin Zschau als Leiter gegründet. Heidemann übernahm 2022. Er absolviert derzeit ein Aufbaustudium in Chor- und Orchesterleitung an der Musikhochschule Halle. Dort ist der 47-Jährige auch im Hochschulchor engagiert – neben seiner Tätigkeit für mehrere weitere Chöre und Ensembles. Heidemann hat bereits zuvor Musik mit Schwerpunkt Chorleitung und Klavier in Maastricht studiert. Von 2008 bis 2021 war der frühere Thomanerschüler als musikalischer Assistent des Thomaskantors tätig.

Zu den Höhepunkten des Abends gehört unter anderem die Sinfonia concertante für Violine und Viola in Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, erklärt Erhard Fritz vom Mitteldeutschen Kammerorchester. Die Wiege dieses Spezialensembles liegt in Weimar. Als Studenten der dortigen Musikhochschule „Franz Liszt“ lernten sich die Gründungsmitglieder kennen, die 1987 auf Anregung von Konzertmeister Andreas Hartmann und dem Kirchenmusiker Wolfgang Kupke das Mitteldeutsche Kammerorchester gründeten. Bis 1990 noch unter dem Namen „Collegium instrumentale Magdeburg“. Sie hatten sich die sinfonische Musik des 18. und 19. Jahrhunderts zum Programmschwerpunkt erkoren. Weiterhin stand ein ganz praktischer Bereich auf der musikalischen Speisekarte des Klangkörpers: die Begleitung oratorischer Literatur – ein Schwerpunkt jedes freischaffenden Orchesters. Heute sitzen die Musiker von damals in den führenden Orchestern Mitteldeutschlands in Leipzig, Halle, Weimar und Magdeburg. Die Zusammenarbeit mit Chören aus der Region ist das Kammerorchester gewohnt. „Das machen wir schon seit Jahrzehnten – vor allem im kirchenmusikalischen Bereich – und begleiten meistens Oratorien“, erklärt Erhard Fritz. So habe das Ensemble mit verschiedensten Kantoren Mitteldeutschlands zu tun – von Thüringen bis in die Altmark. Mit kirchenmusikalischen Werken befassen sich die meisten Musiker hauptberuflich sonst eher weniger, sagt Fritz. Abende wie der in Oschatz sind für das Ensemble deshalb etwas sehr Bereicherndes. „Wir freuen uns darauf.“

Text: LVZ Björn Meine

Das Benefizkonzert „Stimmen und Saiten“ findet am 12. September ab 20 Uhr in der St. Aegidienkirche statt (Einlass: ab 19 Uhr). Karten gibt es seit dem 1. August bei Eventim und in der Oschatz-Information sowie am Konzerttag an der Abendkasse.