Gründungsmitglied von uns gegangen

"Berthold Zehme konnte Menschen für die gute Sache begeistern“

Der Lions-Club Oschatz trauert um Berthold Zehme. Der langjährige Oschatzer Pfarrer ist im Alter von 84 Jahren gestorben. In seiner Stadt und auch im Lions-Club hat er bleibende Spuren hinterlassen.

"Wir bräuchten mehr Menschen wie Berthold Zehme“, sagt Robert Stadler, einer der Gründer des Oschatzer Lions-Clubs. Bis zuletzt war der langjährige Pfarrer und Ehrenbürger der Stadt aktiv – so weit es seine schwere Krankheit zuließ. Nicht nur für seine St. Aegidienkirche oder beim jüngsten Heiligabend-Gottesdienst in Altoschatz, sondern eben auch für den Lions-Club. Noch wenige Tage vor seinem Tod habe Zehme ihn angerufen – mit einer weiteren Idee für eine unterstützenswerte Veranstaltung, erinnert sich Robert Stadler.

Das war das Wesen von Berthold Zehme: Er war ein verbindlicher Impulsgeber, Initiator, Treiber. Er wurde schnell ungeduldig, wenn etwas nicht vorwärts ging, blieb dabei aber immer freundlich. Robert Stadler, der Zehme als eines der ersten Mitglieder zu den Lions geholt hatte, konnte sich von Beginn an auf dessen Ideenreichtum und Einsatz verlassen. „Er hat etliche Aktivitäten unseres Clubs angeschoben und begleitet, er konnte Menschen für die gute Sache begeistern“, berichtet Stadler. Eine Lions-Hilfsaktion, mit der Fahrräder für Länder in Afrika gesammelt wurden, war nur eines von vielen seiner Projekte. Der Pfarrer, der von 2003 bis 2004 auch Präsident des Clubs war, habe zudem etliche Mitglieder gewonnen. Vom Lions-Club Deutschland wurde er für dieses Engagement ausgezeichnet.

Berthold Zehme habe auch dafür gesorgt, dass die jährlichen Benefizkonzerte des Clubs bei schlechtem Wetter vom Neumarkt in die St.-Aegidienkirche umziehen konnten – und dass der Dom später sogar zur regulären Konzertstätte wurde. „Das war nicht selbstverständlich“, betont Stadler. Im Club selbst leitete Zehme den Posaunenchor, der die Gäste des Benefizkonzerts vor der Kirche seit vielen Jahren musikalisch begrüßt und bei der Lions-Kinderweihnachtsfeier für Adventsstimmung sorgt. Die clubeigene Hymne stammt ebenfalls aus Zehmes Feder.

„Er war unheimlich motiviert und hatte die Hoffnung, dass er weiter etwas mit uns bewegen kann“, erzählt Stadler. Doch am 1. März ist Berthold Zehme, der am 19. März 85 Jahre alt geworden wäre, gestorben. Er hinterlässt eine Lücke – nicht nur, aber eben auch im Oschatzer Lions-Club. „Wir sind sehr traurig und in Gedanken bei seiner Familie“, sagt Stadler.

Text: Björn Meine